Im September 2015 verbrachte ich drei Wochen im Berner Oberland, genauer gesagt in Wengen. Dieses relativ kleine und gemütliche Dorf ist nur mit der Bahn erreichbar und autofrei (sieht man von den lokalen Transporten ab…). Wengen ist natürlich bekannt durch die Lauberhorn-Abfahrt. Russisprung, Traversenschuss, Hundschopf, Minschkante, Alpweg, Kernen-S, Wasserstation, Langertrejen, Haneggschuss, Silberhornsprung, Österreicherloch und dann das Ziel-S. Interessant war es auch, den oberen Teil vom Start bis zum Haneggschuss zu laufen und so die Schlüsselstellen mit eigenen Augen zu sehen.
Eindrücklich im Berner Oberland ist die Nähe zu den Bergen. Auf dem Eiger-Trail steht man unmittelbar unter der Eiger Nordwand und das ist schon eindrücklich. Auch auf einer Wanderung von Wengen zur kleinen Scheidegg sieht man Jungfrau und Mönch aus nächster Nähe.
Sehr zu empfehlen ist auch eine Wanderung im hinteren Lauterbrunnental. Dort gibt es keine Bahnen, keine Strassen und auch keine Lifte. Man muss laufen um hinzukommen und kann dafür eine grossartige Landschaft, eine beruhigende Stille und Einsamkeit geniessen.
Noch ein Wort zum Wetter… ziemlich unberechenbar. Die Wanderung von der Schynigen Platte nach First Grindelwald erlebten wir im Neben, strömenden Regen, Schneefall und Temperaturen die sich knapp noch im positiven Bereich befanden. Ein absolut phänomenales Erlebnis war die Wanderung Männlichen – Apligen – Station Eigergletscher. Der Guggi-Föhn knallte voll durch das Tal und der Bahnbetrieb Wengen – Kleine Scheidegg musste eingestellt werden. Unglaublich die Intensität der Farben, die Windböen, die Wolkenformationen… man muss es erlebt haben!
Zum Schluss möchte ich noch die Berner Oberländer loben. Die Freundlichkeit, die Hilfsbereitschaft und auch ihre Gemütlichkeit sind einzigartig. Ob nun im Restaurant, irgendwo unterwegs in den Bergen, am Bahnschalter… immer nutzte man die Gelegenheit ein kleines Gespräch zu führen und ich fühlte mich willkommen. Da gebührt ein grosses DANKE!