Von Davos Dürrboden nach Cinuos-chel (Chapella) über den Scalettapass
Es hört sich nur schon gut an… vom Prättigau ins Engadin wandern! Möglich macht das, unter anderem, der Scalettapass auf 2606 m ü. M. Dieser alte Säumerweg ist auch Teil der Via Valtellina sowie des Jakobsweg Graubünden.
Die Wanderung ist bequem mit dem öV machbar, der Ausgangsort Davos Dürrboden ist mit dem Postauto erreichbar und von Cinuos-chel wird man mit Bahn oder von Chapella mit dem Bus weitertransportiert. Die Wanderung dauert etwa 6 Stunden und ist technisch nicht sehr anspruchsvoll. Für mich persönlich gibt es aber einen Schwachpunkt. Fast die Hälfte, nämlich die letzten 8 km, läuft man auf einer Naturstrasse (die letzten 30 Minuten auf einer geteerten Strasse) talauswärts.
Um 09.45h kamen wir mit dem Postauto im Dürrboden an und begannen gleich mit der Wanderung und verzichteten auf einen Kaffee auf der sonnigen Terrasse des Berggasthauses Dürrboden. Die Natur zeigte sich in wunderschönen Herbstfarben und die Sicht war trotz Wolkenfeldern sehr gut. Der Weg steigt langsam aber stetig an, ideale Voraussetzungen um sich einzulaufen.
Es folgt dann die Abzweigung, wo es links weg geht zur Grialetschhütte. Wir folgten dem Weg weiter zum Scalettapass. Zwischendurch ist der Weg etwas ruppig, weil Regenfälle einiges an Geröll von den Seitenhängen ins Tal transportiert hatten. Aber auch diese Passagen sind problemlos zu passieren. Schon bald ist die Sicht frei auf den Scalettapass.
Ein Blick zurück ins Dischmatal lohnt sich alleweil. Ich liebe diese Stimmungen, wenn die Wolken ihre Schatten auf die Berghänge werfen! Schon bald ist die kleine Hütte auf dem Scalettapass erkennbar und wir freuten uns schon auf die Aussicht ins Engadin.
Und nach zwei Stunden war es dann so weit. Wir erreichten die Passhöhe auf 2606 m ü. M. und konnten die fantastische Aussicht in die Bergwelt des Engadins werfen. Auf dem zweiten Bild, leicht verdeckt von den Wolken, ist der Piz Bernina zu sehen. Hier auf der Passhöhe beginnt das Val Susauna welches sich bis nach Chapella erstreckt. Nach einer kurzen Rast nahmen wir die zweite Hälfte der Wanderung in Angriff. Der Abstieg bis zum flacheren Teil des Tals dauert keine Stunde und bietet immer eine schöne Aussicht.
Im Talboden angekommen bietet sich eine fantastische Aussicht ins Val Funtauna. Hier endet der «alpine» Teil der Wanderung, weil die restliche Strecke auf einer Naturstrasse talauswärts entlang des Vallember gelaufen wird. Es dauert nun noch gute drei Stunden bis zum Ende des Tals. Am Anfang gibt es noch viel Schönes zu sehen aber irgendwann ist es nur noch eine Streckenbewältigung. Das ist meine subjektive Wahrnehmung. Spätestens beim Erreichen des Weilers Susauna war dann für mich Schluss mit Lustig. Dort beginnt die asphaltierte Strasse und es dauerte nochmals eine halbe Stunde bis nach Chapella wo wir die Wanderung beendeten und mit dem Bus zu unserem gebuchten Hotel in Zuoz fuhren.
Die Wanderung hat ihre Höhe- wie auch Schwachpunkte. Diese Variante werde ich nicht mehr laufen. Wenn schon dann umgekehrt, also von Cinuos-chel (oder noch besser Chapella) nach Davos Dürrboden. Ich laufe eben lieber taleinwärts und bergauf. Eine andere Variante ist von Davos Dürrboden über den Scalettapass, durch das Val Funtauna nach Sertig Sand und von dort zurück nach Davos.
Trotzdem will ich festhalten… wenn es dir nichts ausmacht auf einer Naturstrasse talauswärts und bergab zu laufen, dann ist es eine schöne Wanderung, die sich auf jeden Fall lohnt!
Die wichtigsten Informationen auf einen Blick:
Startpunkt | Davos Dürrboden |
Endpunkt | Busstation Chapella, La Resgia |
Strecke | 17,8 km |
Laufzeit | 6 Stunden |
Aufstieg | 609 hm |
Abstieg | 973 hm |
Höchster Punkt | 2606 m ü. M. |
Tiefster Punkt | 1636 m ü. M. |
Schwierigkeitsgrad | T2 |
Kondition | ★★★★☆☆ |
Erlebnis | ★★★☆☆☆ |
Landschaft | ★★★★★☆ |
Mit ÖV machbar | Ja |